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Unsere neue 40 Stunden Woche

24/11/2019

Unser Chat verlief in etwa so:

Maria: „Hi Miranda, we are Paul & Maria from Germany and we are interested in helping at your vineyard. We love to be outdoors, we love wine and we are hands on people. If you are looking for someone, please get in touch!“
Miranda: „Hi Maria, We have work available starting Monday if that suited? Thanks, Miranda.“
Maria: „Sounds great! We are definitely able to start Monday!“
Miranda: „Ok great! Would a 9.30am start be ok?“
Maria: „Totally fine. See you Monday!“

Greystone Wines. Uns sagt der Name überhaupt nichts. Aber auch egal, wir werden es ja bald schon kennenlernen. 

Wir sitzen im Café, es ist Freitag. Mal wieder haben wir bekannte Backpacker Websites nach Jobs durchforstet. Ich werde langsam nervös. Nach einem Monat in Neuseeland wird es Zeit mein Visum zu nutzen und Arbeit zu finden, meine ich. Man ist ja nun etwas wählerisch und möchte nicht jeden Job machen. Das ist wohl der kleine Unterschied zu den 20jährigen Backpackern, die sich nach dem Motto „ganz egal was, Hauptsache etwas“ um jede Erfahrung reißen.

Offen für Neues sein. Auf meinem Telefon habe ich zwei Apps installiert. Eine Job App, die mich über Jobangebote informiert, die meinen Skills entsprechen und sich sicher gut in meinem Lebenslauf machen würden. Die andere nennt sich Backpackerboard.nz und zeigt Saisonjobs für Work and Traveller. Zurück ins Office oder raus in die Natur? In den ersten Tagen überlege ich immer wieder hin und her, obwohl ich es eigentlich schon längst weiß. In Dresden habe ich so oft aus meinem Bürofenster geschaut und mir gewünscht, einfach mal mehr Zeit draußen verbringen zu können.
Neuseeland ist dafür da, Neues kennenzulernen, Unbekanntes auszuprobieren. Es ist die Chance, Dinge zu tun, die man sonst nicht tut. Loszulassen, von Verpflichtungen, vom Vernünftig sein, vom immer effektiv sein. Ich befreie mich davon und lege den Schalter um. 

Der Zeitpunkt ist günstig. Es ist Frühling in Neuseeland. Auf den Farmen und den Obstplantagen beginnt die neue Saison. Im Waipara Wine Valley gibt es einige kleine Weingüter. Von Christchurch fährt man etwa eine Stunde nördlich. Auf einem Weingut zu arbeiten, hört sich für mich im Moment wie ein kleiner Traum an. Durch die Entfernung frage ich mich jedoch, ob es sich lohnt. Da nur ich ein Arbeitsvisum habe, wäre der Aufwand zu hoch.
Von einem Bekannten erfahren wir zufällig, dass ein spezielles Programm es erlaubt, auch ohne Arbeitsvisum in der Landwirtschaft zu arbeiten. Perfekt für uns! So können Paul und ich uns gemeinsam für den Job bewerben. Wir füllen die Antragsformulare aus und senden sie der neuseeländischen Immigration. So schließt sich wieder der Kreis. Der Plan, auf dem Land zu arbeiten, geht auf.

Und zack, sind wir Mitarbeiter von Greystone Wines, das 2016 zum Weingut des Jahres ausgezeichnet wurde. Wir sind den ganzen Tag draussen in der Natur, powern uns aus, lernen Land und Leute aus einem noch persönlicheren Blickwinkel kennen und erfahren unheimlich viel über den biologischen Weinanbau. Die Atmosphäre untereinander ist locker, alles ist super simple. Um uns herum die pure Ruhe, außer Vogelgezwitscher ist nichts zu hören. Im Moment könnte es nicht besser sein.

Im nächsten Blogpost: Was wir genau tun und warum ein Wein 25 Dollar kosten darf.

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