Wir stellen uns vor: 330.000 Kilometer pures Abenteuer, weite Straßen durch die Berg- und Gletscherketten Neuseelands, kurvige Küstenstraßen, Nächte unterm Sternenhimmel. Sich treiben lassen, von einem Tag auf den anderen. Genau diese 330.000 Kilometer stehen bei unserem Subaru Forester auf der Uhr, als wir ihn vor paar Tagen von einer Backpackerin abkaufen.
Einfach mal ein Auto kaufen. Als würde man es jeden Tag tun.
Er ist sicher nicht mehr der Jüngste. Er hat einen Hängepopo (nennt sich so, wenn die Hinterachse müde ist), das Beifahrerfenster geht nicht mehr zu öffnen und die Stoßdämpfer klappern. Aber es gibt entscheidende Vorteile: Er hat Allrad und ein Dachzelt. Für unsere Reise durch Neuseeland ist das viel wichtiger, als Schönheit und funktionstüchtige Fensterheber 🙂
Tatsächlich ist es finanziell günstiger, sich für die Reise ein Auto zu kaufen, anstatt über die lange Zeit zu mieten. Man kauft und verkauft über Trademe.nz, eine Online-Plattform, die hier so gut wie jeder nutzt.
In Neuseeland ist das üblich. Jeder hat ein Auto, auch Backpacker. Das Land ist so weitläufig, dass es einfach ein Auto braucht.
Auf den populären Strecken verkehren Züge zu geregelten Zeiten, meistens täglich einmal. Hier in Christchurch gelangt man mit dem TranzAlpin zum Beispiel nach Greymouth im Westen der Südinsel. Die Strecke führt über den bekannten Arthur´s Pass und soll eine der schönsten Zugstrecken der Welt sein.
Die ersten Kilometer haben wir mit unserem Auto schon hinter uns. Die Gegend rund um Christchurch ist fantastisch. Die Passstraßen über die Berge sind gut ausgebaut und bieten wunderschöne Ausblicke über Christchurch, das Meer und die Banks Peninsula. Bei guten Sichtverhältnissen können wir bis zu den Alpen im Westen der Südinsel schauen, das mit seinen schneebedeckten Gipfelspitzen besonders beeindruckend anzusehen ist.
Aktuell bringen wir Lea morgens über den Dyers Pass zur Schule und fahren anschließend in die Bibliothek, um für die nächsten Wochen zu recherchieren. Wir suchen nach einer Unterkunft ab November, einen Farmjob für Paul und mich, beantragen Steuernummer und Bank-Account und planen unsere Reise durch Süd- und Nordinsel ab Dezember.