Nach den ersten Tagen in Ubud fahren wir weiter Richtung Norden. Kadek, unser Vermieter der ersten Ferienwohnung, bringt uns zu unserem nächsten Stopp: Munduk. Obwohl Munduk nur rund 70 Kilometer entfernt ist, brauchen wir mehr als drei Stunden. Die Straßen sind zum Teil nicht viel größer als unsere Fahrradwege in Deutschland. Da die Menschen hier mit dem Scooter unterwegs sind, sind größere Straßen offensichtlich nicht nötig. Es geht auf und ab durch die bergige Landschaft. Wir fahren kaum mehr als 30 km/h.
Während der Fahrt haben wir Gelegenheit uns mit Kadek zu unterhalten. Er wundert sich, dass wir so interessiert an den Reisfeldern und Kaffeeplantagen sind. Wir erklären ihm, dass wir in Europa keinen Reis oder Kaffee anbauen. Er kann es fast nicht glauben. Kadek war noch nie außerhalb von Bali.
Kadek sagt, dass die Reisfelder alle in Privatbesitz sind und jedes Dorf in Bali seine eigenen Reisfelder besitzt. Jede Familie hat seinen eigenen Anteil. Meistens reicht es nur für die eigene Verpflegung, selten ernten sie soviel Reis, dass sie es verkaufen können.
Er sagt, dass Reis alle 3 Monate angebaut wird. Früher, ohne Zusätze von Dünger, nur alle 2 Jahre.
Morgens, Mittags und Abends kontrolliert und pflegt er seinen Reis. „Simple life“ findet Kadek.
In den Bergen im Norden ist es kühler und wir sehen weniger Touristen. Gleichzeitig wird es auch ärmlicher.
Unser Hotel liegt außerhalb von Munduk etwas abgeschieden in den Bergen. Der Ausblick ist traumhaft.
Vom Hotel haben wir von einem Wasserfall erfahren, der noch unbekannt ist und man kaum auf andere Menschen trifft. Wir wandern durch den Dschungel und kommen immerwieder bei Einheimischen vorbei. Fast jeder erntet hier seinen eigenen Kaffee und sein eigenes Speiseöl. Sie legen die Bohnen vor ihren Häusern auf den Boden zum trocknen.
Wir sind mal wieder einen Pfad zu früh abgebogen und irgendwo im Nirgendwo. Tief im Busch treffen wir auf Balinesen, die weit oben in den Bäumen Avocados ernten. Sie springen von der Bambusleiter und führen uns zurück zum richtigen Weg. Am Wasserfall angekommen ist tatsächlich kein Mensch. Bali ist ja bekannt für seine schönen Wasserfälle und wir haben viele Touristenbusse beobachtet, die sich auf den Parkplätzen der Wasserfälle tummeln. Umso mehr genießen wir es, ganz allein zu sein.
Später wollen wir uns noch ein Reisfeld ansehen. Uns wird ein das Feld im nächsten Dorf empfohlen. Als wir nach dem Weg fragen, springen zwei Mitarbeiter auf ihre Roller und bitten uns, ihnen zu folgen. Sie bringen uns den ganzen Weg zum Reisfeld und führen uns durch die Terrassen. Die Balinesen können einfach nicht anders, als herzlich sein.